Jugo
Jugo ist ein Südost- bis Südwind. Er weht manchmal tagelang und bringt Tiefdruck und hauptsächlich hohe Luftfeuchtigkeit mit sich. Er erhebt sich nicht plötzlich und weht überwiegend gleichmäßig mit einer Geschwindigkeit von 6 bis 11 m/s (von 22 bis 40 km/h), erreicht manchmal aber auch eine Orkanstärke von 30 m/s (110 km/h). Am stärksten weht er auf offenem Meer, wo er große Wellen bildet. Der Jugo kommt nie unerwartet auf, seine volle Kraft entwickelt er erst, nachdem er schon 24 bis 36 Stunden geweht hat.
Beim Aufkommen des Jugo-Windes bilden sich am Südosthorizont tiefe Wolken, die sich später um die Bergspitzen herum sammeln und allmählich den gesamten höheren Teil des Festlandes bedecken. Danach bedeckt sich auch der übrige Teil des Himmels mit bleifarbenen tiefen Wolken. Die Sichtbarkeit ist teilweise eingeschränkt, und es kommt zu immer größerem Wellenschlag von der Südostseite her (Totenflaute).
Bora
Bora ist ein starker, trockener und kalter nordostwind, dessen Böen schnell ihre Richtung und Geschwindigkeit ändern. Dieser turbulente, vom Festland kommende und tagelang wehende Wind kann an unserer Küste manchmal auch Orkanstärke erreichen. Oft kommen Borawinde mit Geschwindigkeiten von 20 bis 35 m/s (von 70 bis 200 km/h) vor, die an exponierten Stellen zwischen Küste und Inseln zu Verkehrsunterbrechungen führen. In Meerespassagen ist er eine Gefahr für kleinere Schiffe, weil er unerwartet und fast ohne jegliche Vorzeichen aufkommen kann und sofort mit Orkanstärke weht.
Auf dem Meer bildet er durch die Zerstäubung der Wellenkämme eine dünne, nebelartige Dunstwolke, das „Meeresrauchen“. Zum offenen Meer hin nimmt die Geschwindigkeit des Borawindes ab und die Böigkeit verringert sich, doch der Wellenschlag wird immer größer. Die zyklonale Bora wird von Bewölkung, Regen- und sogar Schneewetter begleitet, während die antizyklonale Bora (klare, heitere Bora) bei ausgesprochenem Hochdruck auftritt, wobei die Sichtbarkeit während und nach der antizyklonalen Bora sehr gut und das Wetter heiter und trocken ist.
Mit seiner mechanischen Einwirkung, der Austrocknung des Bodens und der Bildung einer Salzgischt, macht der Borawind an exponierten Nordteilen einzelner Inseln der Nordadria eine Entwicklung der Vegetation unmöglich.
Tramontana
Wird auch als gnädigere Schwester der Bora bezeichnet. Im Sommer entsteht sie als lokaler, vorübergehender und kurz andauernder Wind, der gewöhnlich nach einem Tag abklingt, doch sie kann auch großen Wellenschlag verursachen, vor allem weiter von der Küste entfernt. In Extremfällen, vor allem auf offener See. kann sie auch Borastärke erreichen. Diese Information ist besonders für Nautiker von Nutzen, denn nach Norden hin offene Buchten sollten als Ankerstellen gemieden werden.
Dieser Wind kann Geschwindigkeiten von bis zu 25 Knoten erreichen, denn er weht kräftig und beständig. Wegen des Naturphänomens, das erhöhte Temperaturunterschiede zwischen Land und Meer zur Folge hat, fegt dieser Wind durch die Bucht.